André Wischnewski | 09.03–28.05.2022

„Der kunstraum friesenstrasse zeigt das Aufeinandertreffen der Werke aus der Sammlung Gisela Sperling mit den Arbeiten des Mannheimer Bildhauers André Wischnewski. In der Begegnung zeigt sich eine besondere Gegenüberstellung: Ist die Sammlung doch auf das besondere Verhältnis von Zeichnung und Skulptur spezialisiert, zeigt der Bildhauer in seinen Werken, wie formale Zeichen des Blattes sich zu habhaft Raumzeichnungen wandeln können. Narrative Markierungen des Comics – wie Schriftzeichen und Wort hüllen – werden aus der Enge des Blattes enthoben und zu Gesprächspartnern der Sammlung sowie der Besucher. Der Bildhauer überführt damit zentrale Merkmale von Comics und Schriftsprache in ein räumliches Layout und transformiert typografische Ordnungen zu spielerischen Sprengkörpern des Raumes. In ihrer Fragmentieren formen sich die Zeichen, Leerstellen und das Nicht-Sagbare zu neuen narrativen Sequenzen. Damit erinnern die Werke stellenweise an Skulptur-gewordene konkrete Poesie, die in einer Vielschichtigkeit der Materialien wie Stahl, Blech oder Papier gerade ebenjenes in die Dreidimensionalität übersetzen, das nicht selbst verbal werden kann.“

Text: Carolin Heel